Vorbeugung:
Weit verbreitet ist die Meinung, daß sich
latent Dysenterieerreger im Darm
des Schweines aufhalten. Sie machen aber erst krank, wenn andere
Krankheitserreger oder andere Faktoren das Immunsystem schädigen.
Durch eine
Zugabe
von
organischen Säuren
in das Trinkwassersystem wird der ph Wert im Wasser gesenkt. Ein niedriger ph
Wert verhindert die Vermehrung der meisten Bakterien im Darm.
Dies fördert und
stabilisiert die Darmflora.
Der Kot wird fester. Kommt es aber trotzdem zu einer Dysenterieerkrankung,
wird sie schneller erkannt und man kann dann rechtzeitig gezielt mit
Medikamenten behandeln.
Erkrankte Schweine stellen sehr schnell das Fressen ein und nehmen nur noch
Wasser zu sich.
Wasserleitungen denen man keine organische Säure zusetzen kann, sollten dann
abgestellt werden.
Über eine buchtenweise medikamentöse Behandlung übers Trinkwasser kommt man oft
schneller zum Erfolg.
Empfohlene Säuren: Natursäure 1% ig, oder Propionsäure 0,1%ig oder
Zitronensäure 1%ig.
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Reinigung:
Oft ist in den Ställen, in denen die Schweine an
Dysenterie erkrankt
sind, der Keimdruck sehr hoch, so daß auch andere Krankheiten die Tiere krank
machen. Durch ein Cocktail an Krankheiten können die Ausfälle dann extrem
steigen.
Eine
Reinigung mit System
schafft hier Abhilfe. Der Öl- unf Fettfilm muß mit einem Reiniger aufgelöst und
entfernt werden, denn die Keime kapseln sich hier ein und sind so vor
Desinfektionsmitteln geschützt.
Ein anschließend aufgebrachtes Desinfektionsmittel muß zum Reinigungsmittel
passen, damit die
unterschiedlich geladenen Ionen
der Tenside sich nicht gegenseitig ausschalten.
Durch die Tenside im Reinigungsmittel wird die Hülle der Krankheitserreger
aufgeweicht und so kann das Desinfektionsmittel ganz leicht den Zellkern aller
Bakterien, Viren und Pilze.
Diese Maßnahmen garantieren ein
gesundes Wachstum im frischen sauberen Stall
.
Sind dneben der Dysenterie auch noch Spulwürmer oder andere Parasiten zum
Problem geworden, so desinfiziert man die Rosten, die Gänge, den Boden und die
Wände bis zur Höhe von 1,5 m mit
Lerasept® VET COC : 2 %ig
auf noch vom Reinigen feuchter Oberfläche.
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Gülle:
Die
Erreger der Dysenterie
befinden sich in der
Schwimmschicht
der Gülle. Die
Schweine infizieren
sich wenn sie mit der Gülle in Kontakt kommen. Dies geschieht auch durch
Fliegenlarven
, die aus der
Gülle
kommen.
Folglich muß vor jeder
Neubelegung
die
Schwimmschicht
aus den
Güllekanälen herausgespült
werden.
Mit einem Güllefass voll Wasser spült man mit einer Rührlanze die
Schwimmschicht aus den Kanälen heraus. In den Ecken der Kanäle setzen sich
Schwimmschichtreste gerne fest, deshalb muß auch hier sorgfältig gespült
werden.
(siehe auch: Güllearbeiten)
Die Praxis, die Schwimmschicht zerstören und dann in den Kanälen zu belassen
funktioniert nicht
, weil sich bald wieder eine neue Schwimmschicht bildet und die Erreger diese
Prozedur überleben.
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Fliegenbekämpfung:
Die Fliegenbekämpfung hat sich vor allen Dingen in der warmen Jahreszeit als
problematisch dargestellt.
Die Fliegen sind aber die
Überträger der Dysenterieerreger
und anderer pathogener
Keime.
Durch die Behandlung der Restgülle hat man den Brutplatz ausgeschaltet. Die
Decke, Wände und die Einrichtungen sind bei der Reinigung sauber gewaschen.
Durch nur einpaar wenige Fliegenlarven, die überlebt haben, baut sich nun eine
neue Population
auf.
Nach wenigen Tagen sieht man dann erste kleine Fliegen wieder. Wird dann der
Stall mit einem Reiniger
(Lerapur ®
VET extra )
1%ig
nochmals durchgespült, so wäscht man die bevorzugten Plätze wieder sauber, so
daß sie dort keine Nahrung finden.
Bei dieser Prozedur werden die Schweine selbstverständlich im Stall belassen.
Treten danach einzelne Fliegen auf, werdem sie ganz gezielt mit der
Rückenspritze und einem
1 %igen Fliegenmittel bekämpft.
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Eigene Sauberkeit:
Die Erreger kleben an Stiefel und an den Hosen. Um ganz sicher zu gehen keine
Erreger zu
verschleppen, muss durch bauliche Maßnahmen ein Stiefelwechsel erzwungen
werden.
Immer wieder hört man in der Praxis das diese Massnahme unbedingt mit in die
Bekämpfung der Dysenterie dazugehört.
Eine Tauchdesinfektion der Gummistiefel ist besonders dann ungenügend wenn
dicker Dreck an ihnen haftet.
Bei weiteren Fragen geben wir gerne Auskunft.
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