Was sind Clostridien?
Clostridien sind sehr widerstandsfähige Bakterien (sog. Sporenbildner) die
unter Luftabschluß (= anaerob) wachsen. Clostridien gehören teilweise zur normalen Flora von Mensch und Tier, einige
Vertreter sind jedoch gefährliche Krankheitserreger:Clostridium tetani: Erreger des Tetanus, Clostridium botulinum: Erreger des Botulismus, Clostridium perfringens: u.a. Erreger der Nekrotisierenden Enteritis der Saugferkel. Im Zuge der Vermehrung, z.B. im Darm, bilden die Clostridien Toxine, die sie an
die Umgebung abgeben (sog. Exotoxine) . Diese Toxine schädigen direkt das
betroffene Gewebe, bei der Nekrotisierenden Enteritis also den Darm; es kommt
regelrecht zur Zerstörung der Darmschleimhaut und nachfolgendem blutigen
Durchfall. C. perfringens ist ubiquitär und befindet sich vorwiegend im Boden sowie im Verdauungstrakt
von Mensch und Tier. Charakteristisch ist die Hitzeresistenz seiner Sporen; diese können sich in
genussfertigen, vorher erhitzten Nahrungsmitteln vermehren. Thermoresistente Stämme überleben bei einer Temperatur von 100° C über eine
Stunde, thermolabile Stämme werden bei 100° C innert 10 Minuten inaktiviert. Nach der Aufnahme von mit C. perfringens kontaminierten Nahrungsmitteln (es
genügen 10 Keime pro Gramm Lebensmittel) werden im Zusammenhang mit der Sporenbildung Enterortoxine im
Darm frei. Diese Enterotoxine sind gegen die Darmenzyme resistent. |
Anzeichen Beim Saugferkel kann die Erkrankung bereits ab dem ersten Lebenstage
auftreten und hartnäckige, unter Umständen wochenlang anhaltende Durchfallerkrankungen oder auch plötzliche Todesfälle verursachen. Ein guter Hinweis ist das Auftreten von blutigem Durchfallkot, der beim Saugferkel eher selten andere Ursachen haben kann. Im Absatzalter oder später auftretende Clostridien-Infektionen fallen durch schleimigen Kot auf. Die Tiere bekommen eine rauhe Haut und ein stumpfes Haarkleid. Sie magern
ab, sind ansonsten aber lebhaft. Clostridien sind Bakterien, die überall auf der Welt überall, vor allem im
Erdreich, vorkommen. Eben dieses macht ihre Diagnostik schwierig, ihr Nachweis
in der Futtersuppe oder im Darm des Tieres allein besagt nicht, dass eine
Erkrankung oder unerwünschte Kontamination vorliegt. Nach dem Tode eines Tieres können Clostridien aus dem Darm innerhalb von sehr
kurzer Zeit in andere Organe vordringen und dort bei der Sektion eine
Clostridieninfektion vortäuschen. |
Wie kommt es zur Infektion mit Clostridium perfringens, dem Erreger der
Nekrotisierenden Enteritis?Die entsprechenden Clostridien können über längere Zeit in einem Bestand
vorhanden sein, ohne Krankheitserscheinungen bei den Trägertieren zu
verursachen. Eine große Rolle bei der Einschleppung in einen Bestand spielt der Zukauf von Jungsauen. Voraussetzung für das Auftreten der eigentlichen Krankheitserscheinungen ist
eine Zunahme (Anreicherung) von krankmachenden (pathogenen) Clostridien im
Bestand. Dies ist gewöhnlich die Folge eines gestörten Gleichgewichts der Darmflora. Welche Mechanismen hier verantwortlich sind, ist noch nicht klar. Die
Ernährung (Fütterung) dürfte einen Einfluß haben, da erstaunlicherweise oft die
kräftigsten ("besten") Ferkel eines Wurfes betroffen sind.Gefährdet sind primär Saugferkel in den ersten Lebenstagen und -wochen. Die
Ansteckung erfolgt auf oralem Weg, teilweise schon während der Geburt oder aber
unmittelbar nach der Geburt, z.B. über kotverschmiertes Gesäuge. Nach der Ansteckung kommt es zu einer rasanten Vermehrung der Erreger im Darm
und im weiteren Verlauf zu folgenschweren Durchfallerkrankungen.
|
Bekämpfung durch vorbeugende Hygiene! Kokzidien / Kryptosporidien
Kokzidien und Kryptosporidien sind kleine, einzellige Darmparasiten und kommen
allerdings nicht selten in Verbindung mit einer oder mehreren Darmerkrankungen,
gelegentlich sogar alleine in allen Altersstufen des Schweines vor. Die üblichen antibiotischen Therapien haben gegen diese Parasiten keinerlei
Wirkung, so dass Behandlungsmisserfolge durch eine Co-Infektion einer oder
beider dieser Parasiten verursacht werden können. Daraus folgt: vorbeugende Gesunderhaltung durch gute Hygiene
- Stall einweichen und vor dem Reinigen mit einem Fettlöser einsprühen
- gut waschen, möglichst auch die Güllekanäle
- ausreichende Menge Desinfektionslösung in einem Behälter ansetzen und in den
noch feuchten Stall ausbringen (Desinfektionsmittel = Desinfect Jod ) 4%
Jod und auch Chlor wirken wie Halogene und dringen durch alle Materialien. Sie
inaktivieren deshalb auch die Sporen. - Sauen bevor sie in den Abferkelbereich kommen , oder auch in der Abferkelbucht
waschen mittels Hochdruckreiniger.
Clostridien sind im Haarkleid der Sauen. Neugeborene sind frei davon,
infizieren sich aber sofort wenn sie zum Saugen ans Gesäuge gehen. - 7 bis 10 Tage vor dem Abferkeln den Sauen Kanne Brottrunk verabreichen
stabilisiert die Darmflora und beugt MMA vor
Clostridien , Coli-forme und andere pathogene Keime sterben ab bei einem
PH-Wert von unter 4, Essigäure- und Milchsäure Bakterien können sich noch bei
einem PH-Wert von 2,9 vermehren. Deshalb ist es wichtig dem Trinkwasser der Ferkel Milchsäurebakterien
zuzugeben. Es desinfiziert einerseits das oft belastete Trinkwasser und zum
anderen übt es die gute Wirkung im Magen - Darmtrakt aus. Es ist wie in einem vollbesetzten Bus: es passen keine anderen Passagiere mehr
rein. - Dem Trinkwasser 10% igen Obstessig ständig 1/2 % zudosieren
|